Bild – Gegenbild

precarium.at Bräuhausgasse 49 1050 Wien Mittwoch 15.  – 30. Mai 2013

Bild – Gegenbild (Lisa Kunit/Elisabeth Schafzahl/Philipp Wegan)

zur Ausstellung spricht Sophie Geretsegger

Bild und Gegenbild

Sich ein Bild machen bedeutet sich Orientierung und Überblick verschaffen. Im Unterschied zu einer Geschichte oder Erzählung, in der Dinge mit der Zeit entwickelt werden, verbindet man mit einem Bild etwas wo Dinge gleichzeitig und klar vor Auge liegen. Ein Sinnbild oder Inbild, ein Fetisch oder eine Ikone sind allerdings Bilder, die nicht so sehr dem Verständnis oder der Erkenntnis, als vielmehr einem Bekenntnis oder einer allgemeinen Bedeutungskenntnis angehören. Es sind Bilder, die man nur schwer verstehen oder reflektieren kann, da einem der Abstand fehlt. Gegenbilder sollen diesen Abstand herstellen. Sie sollen ein bestimmtes Bild in einem anderen Lichte erscheinen lassen. Gegenbilder evozieren bestimmte Bilder, auf die sie sich beziehen. Sie reproduzieren sie nicht nur, sie vervielfältigen sie mit einer Art Bumerangeffekt. Bild und Gegenbild entwickeln eine eigene Dialektik, die das Denken über Bilder entwickeln soll.