Bringing the wall home
Bringing the wall home paraphrasiert Bringing the war home von Martha Rosler (ca. 1970).
Roslers Collagen thematisierten die Reflektion, die durch Medien und Kriegsberichterstattung in der amerikanischen Öffentlichkeit ausgelöst wurde und mit ausschlaggebend dafür war, dass sich das amerikanische Militär aus Vietnam schließlich zurückzog.
Es stellt sich die Frage, ob eine ähnliche Reaktion in der Öffentlichkeit heute noch stattfinden könnte. Nahezu ununterscheidbar sind in der medialen Wahrnehmung Realität und Fiktion (Simulation) geworden.
Bringing the wall home thematisiert ein bestimmtes Freizeitverhalten, keinen Krieg. Vergleichbar werden die beiden Serien aber im Erleben des grundsätzlich Anderen, das in den Risikosportarten Klettern und Bergsteigen gewünscht, in den Bildern des Krieges allerdings unerwünscht ist.
Das Eindringen amerikanischer Soldaten bis in die amerikanischen Haushalte wurde als Schock empfunden.
Bergabenteuer werden heute mit größtmöglicher Sicherheitstechnologie betrieben. Die Kletterer und Berge bringen zum Ausdruck, wie sehr man heute Abenteuer oder generell das Andere „von zuhause aus“ erleben kann.
Was in den 1970er-Jahren zwei verschiedene Welten waren, ist heute ein- und dieselbe geworden?